Konzertmarathon

Nach dem Besuch an Ostern hatte ich keine Zeit für eine Verschnaufpause – die ultimative Konzertwoche war angebrochen!
Was für ein großer Zufall, dass die Konzerte drei meiner All-Time-Favorite-Bands so dicht aneinander gereiht waren.

Los ging es letzten Mittwoch mit Hawthorne Heights, die im kleinen MTC in Köln spielten. Hawthorne Heights sind jetzt keine Band die ich noch groß höre. Ab und zu, wenn Shuffle es so will. An der Band hängen aber so viele Emotionen, dass es unmöglich scheint sie nicht zu mögen, auch wenn die Songs in meinen Ohren mittlerweile nach mehreren Stücken etwas eintönig klingen. Ihre Tour benannten sie nach einem alten Album von ihnen, „The Silence Of Black And White’s 10th Anniversary“,und spielten dann auch ausschließlich alte Sachen.

Es waren nur um die vierzig Leute da und die Band tat mir irgendwie leid. Vor ungefähr sieben Jahren waren sie wirklich groß in der Szene. Man merkt nun, dass sie auf jeden Cent hoffen, den sie bekommen können. Hawthorne Heights haben mit ihrer Band so viel durchgemacht und jedes bisschen Support verdient. Es gab hübsche Shirts, von denen ich mir eins kaufen wollte, aber gerade da hatte ich kein Geld im Geldbeutel. Gut gespielt und alles haben sie übrigens! Ich finde nach wie vor, dass der Sänger eine sehr süße Stimme hat und perfekt in die Band und zur Musik passt die sie spielen. Wäre es nicht schon so spät gewesen und hätte ich nicht am nächsten Tag arbeiten müssen wäre ich noch dort geblieben um Hallo zu sagen…

Am Freitag kamen dann Brand New nach Köln. Nachdem sie das Konzert letztes Jahr im Sommer wegen „unüberwindbaren persönlichen Problemen“ absagten waren die Gerüchte darum, dass sich die Band auflösen könnte ziemlich groß. Ich bin also froh, das dem nicht so war und dieses Jahr viele neue Konzerte angesetzt wurden. Das Konzert fand im Stollwerck statt und war das aller erste Konzert auf dem ich absolut alleine war. Irgendwie seltsam, aber macht man eben mal. Ich suchte mir einen Platz in der 2. Etage, weil ich keinen allzu wilden Abend geplant hatte. Der große Saal fasst rund 600 Leute und war gut gefüllt. Oben konnte ich wenigstens zwischen einem Pärchen hindurch einen guten Blick auf die Bühne werfen.

Als Brand New mit vier Songs von ihrem „neusten“ Album, das noch von 2009 stammt, starteten war ich ein bisschen irritiert. Außerdem war der Sound leicht schlecht (um das nett auszudrücken). Vielleicht war es Einbildung, aber nachdem sie nach dem vierten Song mit alten Goldstücken fortfuhren wurde alles besser. Wahrscheinlich hatte ich mich bis dahin einfach an den schlechten Sound gewöhnt :D

Sie spielten großartiges Zeug und lieferten für über anderthalb Stunden eine super Performance ab! Das Publikum hat sich auch nicht lumpen lassen, das fand ich sehr schön. Noch schöner war es, als sich der Typ vor mir umdrehte und fragte ob ich denn überhaupt was sehe (ich bin nicht allzu groß). Ich sagte ihm ich würde perfekt zwischen ihm und seiner Freundin durchsehen, aber er schien nicht überzeugt, denn wenig später wich er von der Seite seiner Freundin um mit mir den Platz zu tauschen. Wie oft trifft man auf Konzerten Menschen die so nett Rücksicht auf andere nehmen? So ging dann auch dieses Konzert zu ende.

Mit Hawthorne Heights und Brand New war das ganze ja schon eine ganz coole Woche, aber mit Alkaline Trio als Abschluss stieg die Großartigkeitskurve noch mal steil an. Nach fast drei Jahren Wartezeit bekam ich endlich meine Lieblingsband zu Gesicht. Das Konzert wurde vom Luxor ins Stollwerck verlegt, also ging es dort gestern Abend auf ein weiteres hin. Dieses Mal gab es sogar einen besseren Platz, der Sound war allerdings ebenfalls schlecht. Bei Brand New dachte ich noch es liegt an meiner Position, aber bei der Vorband von Alkaline Trio, als ich noch unten in der Menge stand, wurde klar, dass es an nichts anderem als der Location und deren Soundtypen liegt.

Alkaline Trio hat nur einen einzigen Song den ich nicht gerne höre, daher konnte bei der Setlist nicht viel schief gehen. Die kannte ich auch schon, weil ich mich vorher mal danach umgesehen hatte was sie bei vorherigen Konzerten gespielt haben. Es war eine gute Mischung aus den Songs, die sie in den letzten 21 Jahren als Band auf die Beine stellten. Ein oder zwei meiner heißgeliebten Stücke waren auch dabei, was will man also mehr. Wenn ich den schlechten Sound beiseitelasse erfüllte die Band all meine Erwartungen :)

Leider habe ich die letzte Woche nicht ganz schadenfrei überstanden. Wieso auch immer begrüßten mich ich am Montag Halsschmerzen, gefolgt von einer schwindenden Stimme. Heute musste ich mich dann krankmelden, weil sich absolut keine Ton mehr formen ließ. Daher wurde aus meinem Vier-Tage-Wochenende unfreiwillig ein Fünf-Tage-Wochenende. Einfach mal die Klappe halten ist angesagt, in der Hoffnung, dass sich das Ganze nicht noch zu einer fetten Erkältung ausweitet.

Ich wünsche euch schon mal einen schönen ersten Mai!

30. April 2014 3 Kommentare Musik