Die Kommasetzung und andere Ungewissheiten

Es ist schon eine Weile her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Kein Grund sich zu entschuldigen. Man wechselt ja ab und zu ein paar Worte, man verliert sich nicht aus den Augen. Auf Smalltalk können wir gut verzichten, die Stille zwischen uns ist schon okay. Trotzdem – kaum eine Woche vergeht in der du mir nicht durch den Kopf gehst.

Die rede ist natürlich von meinem Blog. Ein Begleiter, der mich von Zeit zu Zeit daran erinnert was mal war, mir vor Augen führt wie sich die Dinge entwickeln, und zeigt wie die Zeit rennt. Zuletzt hat er mir beigebracht, wie wichtig es ist nicht alles auf einmal zu wollen, weil man sonst am Ende doch mit nichts dasteht. Am besten fangen ich von vorne an zu erzählen.

Oft wollte ich mich vor meine Kiste setzen und ein paar Worte tippen, aber so schnell sich die Sätze in meinem Kopf manchmal bilden, so schnell sind sie dann später wieder weg. Dazu ist es relativ schwierig einen Beitrag zu erstellen, wenn man sich im Endeffekt länger damit aufhält einen passenden Titel zu finden, als den eigentlichen Artikel zu schreiben. Außerdem bin ich ein Mensch der jeden Satz noch zehn mal durch den Reißwolf jagt bevor er fertig ist, beziehungsweise, ich mit ihm fertig bin. Und dann ist da noch diese Kommasetzung…

Nichtsdestotrotz. Ich wollte nicht, dass es so bleibt und begann in kleinen Schritten etwas an der Situation zu ändern. Ich kündigte mein altes Hosting, richtete mir einen Account bei Uberspace ein und zog eines Samstags relativ spontan meine Domain um. Und wenn ich sage „spontan“ meine ich eigentlich „ohne die Sache zu durchdenken“. Ehe ich mich’s versah musste ich mich ranhalten, all meine Daten umziehen und schauen, dass meine Domain wieder erreichbar ist. Nicht, dass sich doch noch jemand auf meine Seite verirrt und denkt sie wäre endgültig tot. Außerdem habe ich ja eine Untermieterin die ihren Blog schön brav nutzt.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich auch schon wie es weitergehen soll nachdem ich mein Hosting gewechselt habe. Das Problem war die ganze Zeit, dass ich mir den Kopf darüber zerbrach wie ich sämtliche Inhalte auf meinem Blog vereinen könnte. Artikel, Projekte, Tutorials, Ressourcen, Snippets und Bilder. Ich werfe nicht gerne weg, ich ordne lieber neu. Egal wie alt und irrelevant manche Dinge mittlerweile sind, sie gehören einfach zu meinem Blog. Mehrmals scheiterte ich daran alles zusammenzubringen, weil ich keinen kleinsten gemeinsamen Nenner finden konnte. Dann besann ich mich: ich sollte nicht weiter versuchen mir zu beweisen, dass ich alles unter einen Hut bekomme, sondern tun was ich für angebrachter halte (die Inhalte voneinander trennen und auf Subdomains packen).

Nachdem mir das alles klar wurde und ich fertig war mit meiner Erleuchtung ergab sich der Rest von ganz alleine. Ich wusste, dass es noch ein bisschen mehr Planung bedarf einen langjährigen Blog aufzuspalten, daher packte ich die Inhalte von brokenstars.de erstmal auf die Subdomain blog.brokenstars.de. Ich wollte den Blog aus den Füßen haben. Alle Inhalte der Subdomains sollten im Endeffekt gleichgestellt, aber etwas versteckter sein, weshalb ich auf der Hauptdomain keinen Blog oder eine Verteilerseite haben wollte die etwaige Besucher zu offensichtlich auf die Subdomains leitet.

Aus mir unerfindlichen Gründen wusste ich sofort, dass ich gerne eine Sternenkarte hätte. Sterne, Sternbilder, versteckte Links – eine Art Wimmelbild. Alles schön und gut, Ideen sind die eine Sache – nur die Umsetzung ist meistens eine andere. Ich wusste wie ich generell zu meiner Vektorgrafik kommen könnte, aber ich scheiterte schirr daran einen Anfang zu finden. Wie der Zufall es aber wollte erklärte sich ein gewisser Herr Gall direkt bereit mir unter die Arme zu greifen. Wir trafen uns schon am nächsten Tag und nach kürzester Zeit erstellte er mir eine Grundlage mit der die Sternenschubserei beginnen konnte. Ich untertreibe nicht. Man sieht es nicht, aber es war eine Menge Arbeit. Es gab zwar eine Sternenkarte als Blaupause, aber da ich ein völlig anderes Aussehen wollte musste jeder Stern einzeln gesetzt werden. Als die Sterne dann alle dort waren wo ich sie haben wollte musste ich sie noch vernünftig gruppieren um bei hover die Sternbilder zeigen zu können. Eine wahre Beschäftigungstherapie.

Es dauerte ein paar Abende bis ich damit fertig war – dann entdeckte ich eine bessere Vorlage mit anderen Sternbildern und machte alles nochmal von vorne (typisch). Vergangenes Wochenende war es dann soweit und nun gibt es auf brokenstars.de nichts weiter als eine Sternkarte. Es steht noch in den Sternen (hr-hr) wie ich sie erweitere. Es wäre ja doch recht nett wenn man erfährt auf welcher Seite man landet wenn man ein Sternchen mit Link entdeckt hat. Übrigens ist es relativ einfach meinen Blog wiederzufinden sofern man weiß wann ich Geburtstag habe.

11. April 2017 6 Kommentare Allgemein

Kommentare

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29. September 2017

Die Bilder mach ich tatsächlich mit meinem Handy, meine Kamera hatte ich ja verkauft und noch keine neue besorgt, kam irgendwie nicht dazu. Aber die Qualität ist voll gut, bin total überrascht.
Ich komm Ende Oktober wieder! Bin also nicht für immer nach Kalifornien ausgewandert…. noch nicht. :)
(Und ich hab immer noch nicht kapiert, wie man deine Startseite benutzt, langsam fühl ich mich echt blöd. :D)
Dein Brief ist übrigens angekommen bei mir Zuhause, aber ich hab ihn noch nicht gelesen, weil ich ja noch nicht da war. Mein Mitbewohner hatte mich aber informiert. Ich freu mich schon!

8. Juni 2017

Die Sternenkarte ist faszinierend! Das war sicherlich eine ganz schöne Arbeit… also ich finde es wirklich schön und liebevoll gemacht. Und ach, ich kenne das. Wenn man noch mal alles über den Haufen wirft und von vorne anfängt… haha.

Den Titel finde ich übrigens toll. Vor allem, weil Kommasetzung bei mir eine ganz große Sache der Ungewissheit ist. :P

Oh ja, das mit dem Selbstbewusstsein von Hannah und Clay hat mich auch irgendwie gestört. Ich finde es ein bisschen unrealistisch, dass Außenseiter so selbstbewusst sind, gerade in dem Alter. Und zu Hannah passt es eigentlich auch gar nicht, dass sie zum Teil so offensiv auf andere zugeht, und dann wiederum wirklich nichts ansprechen kann… Gut, man könnte nun sagen, dass sie nun malTeenager sind und man in dem Alter eben Fehler macht, aber na ja. Ganz rund fand ich’s nicht.

Die Serie ist an sich auch nicht schlecht, aber einige Themen haben mich eben schon im Buch wirklich gestört. Mittlerweile hat mir sogar eine geschrieben, die selbst in ihrer Jugend mit Selbstmordgedanken zu kämpfen hatte und Hannah nicht verstehen konnte. ;) Das hat mich insofern etwas beruhigt, als dass ich jetzt nicht mehr das Gefühl hätte, ich wäre am Ende nur nicht emphatisch genug.

7. Juni 2017

Ach ich weiß ja nicht. Vielleicht. Aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Die Menschen, die ich kennen lerne, sind normalerweise nicht so die Typen für so was. Na ja, außer Basti. :D

27. Mai 2017

Du bist süß <3.
Ich bin übrigens immer noch zu doof für deine Sternenkarte. :(

7. Mai 2017

Ach, Unannehmlichkeiten und ein paar Dinge von emotionalem Wert..
Ich bin tatsächlich einfach zu doof für deine Sternenkarte. Wo muss ich hinklicken? Was muss ich tun? :D

12. April 2017

Du lebst. Dein Blog lebt. Hurra. <3 Ich liebe auch deine Sternenkarte. Aber man kann die Bilder nicht anklicken? Oder wie hattest du dir das gedach? Vielleicht bin ich auch einfach nur zu doof. Oder Firefox macht das nicht mit. Ich hab den Eintrag nur über Twitter gefunden. :D