Island – Tag 1: Ankunft & Fahrt in den Westen
Ich hatte völlig vergessen wie faszinierend das Fliegen ist! Durch die Wolkendecke zu brechen ist definitiv das beste daran. Nach rund 3 ½ Stunden befanden wir uns im Landeanflug. In Island muss man seine Uhren (zumindest im September) zwei Stunden zurückdrehen, was dafür sorgte dass wir, obwohl wir um 14 Uhr losgeflogen waren, gegen 15:30 Uhr ankamen. Das Wetter kühl, regnerisch und windig.
Eigentlich war unser Vorhaben erstmal den Mietwagen zu holen und im Anschluss irgendwo einkaufen zu gehen um die Verpflegung sicherzustellen. Dass Sonntag war, war im Grunde genommen egal, denn in Island kann man auch sonntags bis 18 Uhr zum Supermarkt. Abgelaufen ist das ganze dann aber leicht anders.
Die Schlange der Mietwagenfirma war so lange, dass wir dort erstmal anderthalb Stunden anstanden. Nach dem Urlaub habe ich ja gehört, dass das total normal wäre? Als wir dran waren wurde uns gesagt das eigentlich gebuchte Modell wäre noch nicht verfügbar, wir könnten ein kostenloses Upgrade haben. Klang erstmal nicht schlecht, war aber leider nicht das was wir unter einem Upgrade verstanden hätten. Statt einem Wagen, der für das Gelände gemacht war stand ein Wagen vor uns der eher für die Stadt gemacht war, sich aber mit ein paar Eigenschaften für das Gelände qualifiziert. Und weil noch Wasser im Kofferraum runter lief (was laut Mann am Schalter wirklich nur von der Reinigung kommt) gingen wir nochmal zurück. Auf Nachfrage erfuhren wir, dass wir noch eine halbe Stunde, vermutlich länger, warten müssten wenn wir das eigentliche Auto haben möchten. Da es zu dem Zeitpunkt sowieso zu spät war um noch Einkaufen zu gehen und damit keine Rolle spielte willigten wir ein und vertrieben uns die Zeit am Flughafen.
Wir verleibten uns einen sündhaft teuren (aber wenigstens leckeren) Bagel und Kaffee ein und kauften uns jeweils ein Fertigessen für das Frühstück am nächsten Morgen. Ein bisschen hatten wir ja noch daran festgehalten, dass die 8€, die wir pro Fertigessen hinlegten Flughafenpreise sein könnten (dazu zu diversen anderen Zeitpunkten mehr).
Nach etwas mehr als einer Stunde bekamen wir dann endlich unseren Suzuki Jimny und machten uns in der Dämmerung, gegen 20 Uhr, auf den Weg zu unserem ersten Ferienhaus. Aus der Dämmerung wurde schnell Finsternis. Leicht abendteuerlich im Dunkeln über die kurvige Straße, von deren Rand aus öfter Schafsaugen gefunkelt haben, und zum Schluss über eine elf Kilometer lange Schotterstraße zum Ferienhaus zu finden.
Zugegeben, wir machten einen kleine Fehler: als wir die Fahrt zum ersten Ferienhaus planten, haben wir eine szenische Route einem mautpflichtigen Meerestunnel (der die Strecke um 40km verkürzt) vorgezogen, weil wir dachten dann sehen wir etwas mehr vom Land und müssen kein Geld für die Maut zahlen. Schlicht gesagt: das war doof. Es wäre das Geld wert gewesen die Abkürzung durch den Tunnel zu nehmen. Zumindest nachts, bei Regen und Wind, wenn man sowieso schon müde ist und die Strecke nicht kennt.
Als wir bei unserem Ferienhaus ankamen wollten wir letztendlich nichts anderes als endlich zu schlafen. Aber das wäre zu einfach gewesen! Das Kofferschloss meines Freundes weigerte just sich mit der richtigen Zahlenkombination zu öffnen. Irgendwie klemmte es. Nach vielem hin und her und probieren und machen und tun hebelte er es mit Gewalt auf ohne den Koffer reiseuntauglich zu machen und wir konnten endlich ins Bett. Es war zwar erst 1 Uhr morgens, der Tag war für uns aber nach deutscher Zeit schon zwei Stunden länger, womit er quasi um 3 Uhr morgens endete.
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