4K – Friend or foe?

„Für den interessiert sich wohl niemand…“, war mein erster Gedanken als ich bei Google die Worte LG 27UD68P-B eingab. Neben ein paar Ergebnissen, die der Welt mitteilten, dass es dazu das Spiel The Devision umsonst gibt, fanden sich keine Rezensionen, keine Tests. „Okay, der Bildschirm ist ja noch recht neu und erst vor ein paar Wochen angekündigt worden.“, erklärte ich mir das weniger hilfreiche Suchergebnis. Abgesehen davon, dass ich ursprünglich einen Bildschirm mit WQHD (2K) statt UHD (4K) Auflösung wollte passte der Monitor perfekt auf das Profil nach dem ich suchte:

  • 27 Zoll
  • IPS-Panel
  • Reaktionszeit von maximal 5ms
  • Vernünftig kalibrierbar
  • Höhenverstellbar
  • Günstig

Für’s Protokoll: vorher bestellte ich einen Asus MG279Q, der mit eben genannten Eigenschaften und 2K daherkam. Er hatte aber etliche Pixelfehler und bot für seinen stolzen Preis lächerliche Einstellungsmöglichkeiten. Darunter fiel zum Beispiel, dass man keinen benutzerdefinierten Modus anlegen konnte, was zum Kalibrieren dann doch eher schlecht ist. Schon kurz nach dem Auspacken wanderte er zurück in seine Verpackung und wurde zwei Tage später zurückgebracht.

Es schien mir schicksalhaft gerade nach dieser Enttäuschung auf den vor kurzem herausgekommenen LG Monitor zu treffen, der die einzig schlechte Eigenschaft seines Vorgängers ausbessert, der wegen seinem nicht höhenverstellbaren Standfuß nicht so richtig für mich in Frage kam. Letztendlich überzeugte ich mich damit, dass es im Jahr 2016 möglich sein sollte mit einem 4K Monitor zu arbeiten. Der Monitor landete somit im Warenkorb.

Gestern traf das gute Teil ein und bekam einen Platz auf meinem Schreibtisch. Ehrlich, ich war ziemlich fasziniert beim ersten Start. Full HD ist im Vergleich zu 4K schon etwas anderes. Außerdem kam der Monitor gut vorkalibriert und schuf damit gleich noch einen besseren ersten Eindruck. Nach der Untersuchung auf fehlerhafte Pixel wollte ich dafür sorgen, dass ich die Inhalte auf meinem Bildschirm wieder lesen kann (alles so süß klein). Generell gibt es dazu ja zwei Herangehensweisen: Entweder man stellt die Auflösung runter – was so im großen und ganzen ja nicht Sinn der Sache ist – oder man vergrößert alles mittels Windows. Einen Zoom von 150% einzustellen half mit der Erkennbarkeit aller Elemente, hatte aber die Auswirkung, dass vieles globig wirkt und mein zweiter Monitor, mit seiner Full HD Auflösung, ebenfalls gezoomt wird. Das ist dementsprechend unschön.

LG 27UD68P-B neben meinem bestehenden, alten LG IPS234V-PN

Wie sagt man im Englischen so schön? „That’s when it hit me.“
Möglich, dass sich im Jahr 2016 mit 4K Auflösungen arbeiten lässt – aber nicht wenn man Windows 7 als Betriebssystem nutzt… Erst ab Windows 8.1 gibt es die Option den Zoom für einzelne Bildschirme festzulegen. Es fiel mir nicht ganz leicht einzusehen, dass es vielleicht (aber nur vielleicht) doch mal an der Zeit ist mich von Windows 7 zu trennen. Letztendlich wird es natürlich nichts daran ändern das etliche Webseiten und viele Programme so oder so weit davon entfernt sind bei hohen Auflösungen gut auszusehen, aber deshalb nicht zu Upgraden wäre nur eine weitere der vielen Ausreden die man findet wenn man noch nicht bereit ist Windows 7 hinter sich zu lassen.

Nachdem der neue Monitor ein Weilchen stand fiel mir dann eine Kleinigkeit auf. Ein klitzekleine Kleinigkeit…
Die linke, untere Ecke war heller als der Rest des Bildschirms. Stellte sich heraus, dass der Rahmen des Monitors an der Stelle zu fest auf das Panel drückt. Die Amazon Rezensenten die etwas zum Vorgänger schrieben hatten das selbe Problem, sprachen aber fälschlicherweise von light bleed. Das Panel an sich ist aber top.

Der Plan ist es nun also erstmal ein neues Windows auf die Kiste zu bringen. Danach lässt sich sicherlich wenigstens mit beiden Monitoren arbeiten. Den Bildschirm werde ich wahrscheinlich so oder so zurückschicken und schauen ob ich dafür einen mit 2K Auflösung finde. Mit Blick auf die Zukunft wäre es schön gewesen direkt einen 4K-fähigen Monitor zu haben. Neben meiner eigenen Schwäche in Sachen Betriebssystem fühlt es sich auch nicht so an als wäre der Rest der Welt schon soweit. Den Webanwendungen im Internet kann ich das noch gut verzeihen, doch dass die meisten Windows Anwendungen so zu wünschen übrig lassen hat mich etwas erschrocken. Bei Mac OS oder Linux wäre das jetzt höchstwahrscheinlich überhaupt nicht der Rede wert. In Windows übernimmt das eine Programm den Zoom (Photoshop zum Beispiel), das andere aber nicht (zum Beispiel Lightroom, ebenfalls aus der Adobe Familie). Mit Zoom verabschiedet sich die Ästhetik.

Ich bin gespannt inwieweit Windows 10 meine Schmerzen lindern kann und ob ich tatsächlich noch einen anderen Bildschirm kaufe. Ich plane darüber zu berichten. Nun folgen aber erstmal ein paar reichlich verschwommene Screenshots (da die Spyder4Elite Software ebenfalls nicht 4K geeignet ist). Darauf zu sehen sind die Ergebnisse der Tests mit denen ich die Genauigkeit der Vorkalibrierung (wie er aus dem Karton kam) geprüft habe. An dieser Stelle will gesagt sein, dass ich kein sonderlich ausgeprägtes Wissen über Monitorkalibrierungen besitze und die Bilder daher kommentarlos anhänge. Vielleicht helfen sie dem ein oder anderen ja aus. Für die kurze Zeit, die ich ihn voraussichtlich noch habe werde ich mir wohl nicht die Mühe machen ihn selbst zu kalibrieren. Wir werden sehen, interessant wäre es ja schon!

4. Mai 2016 0 Kommentare Rezensionen

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